Neuerscheinung: Classic-ing on the Australian mainstream stage.
The place and phenomenon of classic in Australian mainstream theatre 1995-2016.
This book evaluates classic drama as an active creation. To classic is a complex theatrical practice that animates program choice, casting and staging, audience reception and critical response. Analysis of six distinct examples of pre-determined and self-nominated classic productions on the Australian mainstage is informed by postcolonial theory, specifically the settler dilemma of Indigenous cultural authority. What happens to the political edge of postcolonial aspiration within the status of classic? Close consideration of staging and casting, theatre historical perspectives, and interviews with key artists, expands the concept of classic as a dimension of theatrical and not only of dramatic reception. This book responds to a polarised debate that focused on auteur directors and the relative value of new vs classic plays. Rather than adopting a position, the study undertakes a deeper assessment of the phenomenon and place of the dramatic classic in Australian mainstream theatre.
Neuerscheinung: Early Modern Media Ecology
The early modern world was as enigmatic as it was dynamic. New epistemologies and technologies, open controversies about the world and afterworld, encounters with various cultures, and numerous forms of entertainment wetted the appetite for ever-new sensational experiences, an emerging visual language, and different social constellations. Thaumaturgy, the art of making wonder, was the historical term under which many of these forms were subsumed: encompassing everything from magic lanterns to puppets to fireworks, and deliberately mingling the spheres of commercial entertainment, art, and religion. But thaumaturgy was not just an idle pastime but a vital field of cultural and intercultural negotiation. This Element introduces this field and suggests a new form of historiography-media ecology-which focuses on connections, formations, and transformations and takes a global perspective.
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Ausstellung: Fokus '33 in Bonn
FOKUS ’33 – DIE AUSSTELLUNG geht in die vierte Runde
Leben und Werk Arnold Schönbergs:
Begleitausstellung zur Oper MOSES UND ARON
Von Dezember 2023 bis Januar 2024 sind Exponate der TWS zur Oper MOSES UND ARON im Garderobenfoyer des Bonner Opernhauses zu sehen. Die Ausstellung begibt sich auf die Spurensuche nach der Vergangenheit der Werke, die im Rahmen des Forschungsprojekts Fokus '33 zur Aufführung gelangen bzw. gelangt sind. Weitere Informationen finden Sie hier.
Norbert Kentrup (2. Mai 1949 – 8. Dezember 2023), ein Nachruf
Anfang Dezember verstarb Norbert Kentrup im Alter von 74 Jahren in Berlin. Er war der Theaterwissenschaftlichen Sammlung seit langen Jahren freundschaftlich verbunden: Sei es durch die »Party for Will« (2014), sei es durch die konzertante Aufführung von Mendelssohns Sommernachtstraum-Musik im Hof von Schloß Wahn durch das Collegium Musicum. Gemeinsam mit Dagmar Papula ließ er im Spiel die verschiedenen Figuren Shakespeares aufblitzen.
Norbert Kentrup begann seine Schauspielkarriere in Bremen und Frankfurt/Main. Ende der 1970er Jahre wandte er sich der Gründung freier Theater zu – programmatisch nach neuen Wegen der Kunst und des gemeinsamen Arbeit suchend. »Freies Theater« bedeutete für ihn nicht einfach nur eine Organisationsform, sondern eine innere Haltung und gleichzeitig gelebte Utopie.
Mit der bremer shakespeare company (1984-2001) und SHAKESPEARE UND PARTNER (ab 2001) erarbeitete er ein neues Profil der Shakespeare-Rezeption. Dabei betonte er nicht allein den spielerischen Charakter der Stücke – etwa durch Mehrfachbesetzungen –, sondern auch ein demokratischeres Verständnis, das im Konzept des »shared light« seinen deutlichsten Ausdruck fand. Spieler:innen und Publikum sollten den theatralen Moment miteinander teilen – wörtlich und metaphorisch sich auf Augenhöhe begegnen. 1997 spielte er auf ausdrücklichen Wunsch von Sam Wannamaker, dem Initiator des neu errichteten GLOBE-Theaters in London, ebendort den Shylock im Merchant of Venice.
Norbert Kentrup war ein leidenschaftlicher Schauspieler und Theatermacher, der in der Lust am Spiel und Probieren einen Weg suchte und gefunden hatte, dem ICH und der Welt näher zu kommen, wie er in seiner Autobiographie Der süße Geschmack von Freiheit (2018) schreibt. Wir sind sehr traurig und halten sein Andenken in Ehren.
Einladung zum Tag der offenen Tür
Nach den Jahren der Einschränkungen öffnet die Theaterwissen-schaftliche Sammlung der Universität zu Köln endlich wieder ihr Archiv. Wir freuen uns, alle Interessierten zum Tag der offenen Tür am
5. November 2023 ab 12 Uhr nach Schloss Wahn einzuladen!
Um 12.30 Uhr wird der TWS-Jahreskalender vorgestellt, um 13 Uhr und um 15 Uhr vermitteln Führungen durch die Archivräume der Sammlung einen Eindruck von der wissenschaftlichen Arbeit der TWS als Dokumentations- und Forschungszentrum (hier wird um Voranmeldung gebeten unter: kschorne@uni-koeln.de.
Präsentiert werden vom Team der TWS außerdem in den Repräsentationsräumen des Schlosses und den öffentliche Arbeitsräumen der TWS: Bühnenbildmodelle, die buchstäblich einen Blick in vergangene Aufführungen und Inszenierungsgeschichten ermöglichen; Originalmaterialien aus Nachlässen etwa des Regisseurs und Intendanten Michael Hampe oder der Schauspielerin Ruth Niehaus (der »deutschen Rita Hayworth des Films«); Projekte der Digital Humanities, mit denen sich historische Sensationen digital erkunden lassen und Objekte der Sammlung Werner Nekes, die eine Kultur- und Mediengeschichte des 19. Jahrhunderts in Anknüpfung und Ergänzung an die aktuelle laufende Ausstellung im Wallraf-Richartz »Sensation des Sehens. Vol. 2: Impressionismus« erfahrbar und befragbar machen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch und Ihre Entdeckungen und Fragen!
Jane Taylor (1956–2023), ein Nachruf
Die Theaterwissenschaftliche Sammlung trauert um die südafrikanische Autorin und Theaterwissenschaftlerin Jane Taylor, die in der vergangenen Woche im Alter von 67 Jahren verstarb.
Jane Taylor interessierte sich besonders für den Zusammenhang von Performances, Puppen bzw. Objekten und dem Prozess der Animation: die Verlebendigung (Ver-Seelung, wörtlich aus dem Lateinischen). Ihre langjährige Kooperation mit der Handspring Puppet Company und William Kentrige fand ihren Ausdruck in einer Fülle gemeinsamer Projekte, am bekanntesten in Ubu and the Truth Comission (1997). In dieser Performance, für die Taylor den Text schrieb, ging es um den Versuch, mithilfe von »Wahrheitskommissionen« einen Prozess der nationalen Verständigung und Versöhnung einzuleiten.
2011 schrieb und inszenierte sie After Cardenio als Teil eines von Stephen Greenblatt angestoßenen Projektes, das den Spuren des verlorenen Shakespeare-Stücks Cardenio nachforschen sollte. Taylor schuf eine szenische Reflexion über das Schicksal von Anne Greene (1628–1665) – in deren Biographie sich prismatisch der einsetzende westliche Kolonialismus, die patriarchale Gewalt gegen Frauen, aber auch die philosophischen Fragen und Unsicherheiten der Zeit widerspiegelten. Dass am Ende ihres Stückes Don Quixote Anne zur Hilfe eilen will, ist ebenso utopisch-sehnsuchtsvoll wie historisch wirkungslos.
Jane Taylor verband in ihren Arbeiten Gelehrsamkeit (scholarship im besten Sinne des Wortes), künstlerische Kreativität, Neugier und Mitmenschlichkeit (compassion). Ihre Arbeiten sind künstlerisch reich und rätselhaft verdichtet, dabei gleichzeitig stets mit einem historischen Index versehen, aus dem sich ein unverwechselbarer, politischer Impuls ergab: gegen Rassismus, Unterdrückung und Gewalt, für Demokratie und Freiheit.
Jane Taylor war der Theaterwissenschaftlichen Sammlung freundschaftlich und durch eine Reihe von Aktivitäten verbunden: Sie gab Workshops bei der Summer School [sic!], hielt Vorträge und Kolloquien. Wir erinnern an sie mit einem Foto, das bei ihrem letzten Besuch entstand: Sie war auf der Durchreise zu einem Vortrag und besuchte unser Forschungskolloquium. Ihr Reisegefährte war eine Schimpansen-Puppe, die ihr auf vielfältige Weise zum Partner im Denken wurde. Oder, wie sie an anderer Stelle einmal geschrieben hat: » Puppetry necessarily always provides a set of metaphors through which to consider the passage between life and death. The puppet is an instrument that keeps in mind our double consciousness of the quick and the dead. «
Viele gemeinsame Pläne und Ideen sind unterbrochen, nicht abgerissen, denn ihre Ermutigung und Provokation zum Weiter-Denken bleiben uns als Ansporn.
R.I.P.
pwm
Erkundung von Theaterräumen
Gleich nach dem Ende der Vorlesungszeit haben wir die warmen und trockenen Sommertage genutzt, um unsere schöne Sammlung von Bühnenbildmodellen neu zu verzeichnen und abzulichten. Die Modelle ermöglichen mit ihren unterschiedlichen Materialien und spannenden Details einen sehr besonderen, sinnlichen Zugang zu Raumkonzeptionen der Theatergeschichte, der – durch vielfältige Archivalien der TWS ergänzt – zu Forschungsarbeiten einlädt. Zugleich behaupten die Modelle ihren Eigensinn und erinnern daran, dass Inszenierungen Gemeinschaftsarbeiten sind. Wir freuen uns, eine erste kleine Auswahl der in der TWS versammelten Bühnenbildmodelle zu präsentieren!
Ausstellung - Sensationen des Sehens: Vol. 2 Impressionismus
Die faszinierende Mediensammlung des legendären Filmregisseurs Werner Nekes zieht im Rahmen der aktuellen Ausstellungstrilogie „Sensation des Sehens" vom Barock zum Impressionismus weiter. Seit dem 8. September 2023 steht die eigens für den dreiteiligen Dialog zwischen der Sammlung Werner Nekes und Wallraf erbaute Wunderkammer mit ihren ausgesuchten Exponaten der Bilderzeugung inmitten (post-)impressionistischer Meisterwerke von Gauguin, Morisot, Monet oder van Gogh.
Gemeinsam mit der Theaterwissenschaftlichen Sammlung der Universität zu Köln bringt das Wallraf die Highlights der Kollektion mit Werken aus seiner eigenen Sammlung zusammen. In drei aufeinander folgenden Ausstellungen treffen museumseigene Kunstwerke aus den Epochen Mittelalter, Barock und Impressionismus auf „laufende Bilder“ aus der Sammlung Nekes.
Ausstellung: Das ganze Drama. Shakespeares First Folio (1623) im WRM
In diesem Jahr feiern wohl nicht nur bekennende Shakespearefans ein ganz besonderes Jubiläum, denn vor 400 Jahren erschien die legendäre „First Folio", die erste Gesamtausgabe von 36 Lust- und Trauerspielen des englischen Dramatikers. William Shakespeare (1564-1616) selbst war zu diesem Zeitpunkt zwar schon sieben Jahre tot, aber seine beiden Schauspielerkollegen John Heminges und Henry Condell machten sich gerade deshalb die Mühe, die Dramen in prächtiger Buchform zu retten. Heute markiert die ledergebundene Erstausgabe, die zu den teuersten Büchern der Welt gehört, den Übergang vom Theater zur Literatur. Ohne die „First Folio" wären wohl zahlreiche der Shakespeare-Dramen für die Nachwelt verloren gegangen.
Die TWS feiert das Erscheinungsjubiläum mit einer Sonderausstellung: Gemeinsam mit der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln und dem Wallraf-Richartz-Museum hat die TWS eine Ausstellung konzipiert, die vom 3. März bis zum 11. Juni 2023 unter dem Titel „Das ganze Drama - Shakespeares First Folio (1623)" mit Leihgaben der TWS im Wallraf-Richartz-Museum zu sehen ist.
Der Kalender der TWS für das Jahr 2023
Für Mitarbeiter:innen des Hauses eine inzwischen feste Institution unserer Sammlung; für Sie, liebe Leser:innen, eine zwölfteilige Erkundungsreise. Als wichtiges Moment der Sichtbarkeit der Objekte und Projekte der TWS möchten wir mit dem Jahreskalender zahlreiche Eindrücke unserer Schätze bieten. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei auch in diesem Jahr der Sammlung Werner Nekes. In Kooperation mit dem Wallraf-Richartz-Museum präsentiert die TWS noch bis zum 23. April 2023 die erste Runde der Ausstellungstrilogie Sensation des Sehens, die dem Barock gewidmet ist. Im Herbst 2023 wird der zweite Teil mit dem Schwerpunkt Mittelalter eröffnet werden. Weitere Jubiläen finden in unserem Jahreskalender ihren Niederschlag: So jährt sich zum 400. Mal das Erscheinen der legendären First Folio, der ersten Ausgabe gesammelter Werke von William Shakespeare. In Kooperation mit der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln und dem Wallraf-Richartz-Museum werden wir im März 2023 die Kölner Ausgabe in der Graphischen Sammlung des Museums präsentieren – begleitet von unterschiedlichen Graphiken, welche die Lebendigkeit und Fülle der Texte beleuchten. Schließlich feiern wir am 9. September den 150. Geburtstag von Max Reinhardt, der in entscheidender Weise das Regietheater geprägt und inspiriert hat. Der Kalender verweist an verschiedenen Stellen auf die zahlreichen Spuren, die seine Arbeit in unserer Sammlung hinterlassen hat. Dies aber sind nur drei Pfade, die den Kalender durchziehen: Der diesjährige Kalender orientiert sich nicht an einem definierten Sujet, sondern öffnet den Vorhang für das Theater in all seinen Facetten und Geschichten — eine verdichtete Feier des Mediums. Nicht zuletzt ist hierbei das Wesen der TWS zu erkennen: ein umfassender und übergreifender Ansatz, die Kunstform Theater zu (be)greifen. Jeder Monat bietet neben opulenten Bildern auch einen kleinen theaterhistorischen Begleittext vom Team der TWS.
Der Kalender, Format ca.DIN A4, kostet 10 Euro inkl. Versand und kann per Mail unter dem Stichwort „Gesellschaft für Theatergeschichte“ in unserem Sekretariat bestellt werden. Für Studierende und Mitglieder des Vereins der Freunde und Förderer der TWS gibt es weitere Preisncchlässe auf Anfrage.
Jürgen Flimm (1941 – 2023)
Die Theaterwissenschaftliche Sammlung trauert um Jürgen Flimm, der am Samstag, 4. Februar 2023, im Alter von 82 Jahren verstarb.
Jürgen Flimm, der in Köln aufwuchs, studierte an unserem Institut; erste Regiearbeiten sowohl an der Studiobühne als auch im Theater der Keller fallen in diese Zeit. 1968 wechselte er als Regieassistent an die Münchener Kammerspiele. Seine eigenen Inszenierungen fanden rasch eine so breite Beachtung, dass er 1973 als Hausregisseur an das Hamburger Thalia Theater ging.
Von 1979 bis 1985 war er Intendant des Schauspielhauses Köln. Bereits seine Eröffnungsinszenierung von Kleists Käthchen von Heilbronn wurde zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Seit 1978 inszenierte Flimm auch Opern, denen er sich immer stärker zuwandte. Er inszenierte an zahlreichen nationalen und internationalen Opernhäusern, u.a. 2000 den Ring der Nibelungen in Bayreuth.
Jürgen Flimm war der Inbegriff des inszenierenden Intendanten wie man schon an den zahlreichen Stationen seiner Karriere erkennen kann: Nach seiner Kölner Zeit leitete er von 1985 bis 2000 das Hamburger Thalia Theater, von 2007 bis 2010 war er Intendant der Salzburger Festspiele und 2005 bis 2008 künstlerischer Leiter der Ruhr-Triennale, von 2010 bis 2018 Intendant der Berliner Staatsoper. Er war ein international viel beachteter und gefragter Regisseur, aber auch ein wichtiger Ermöglicher und Organisator: So war er als Intendant zweimal Gastgeber für das Festival Theater der Welt (Köln 1981, Hamburg 1989) und auch Präsident des Deutschen Bühnenvereins. (1999-2003). Seine künstlerische Handschrift sowie seine kuratorische Großzügigkeit haben das deutschsprachige Theater seit 1968 entscheidend geprägt.
Köln und auch unserem Institut blieb er stets verbunden – beeindruckend und fest im Gedächtnis verankert blieb sein Auftritt im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums der TWS im Winter 2019. Wir trauern um einen bedeutenden Theaterkünstler, dessen Tätigkeit auf vielen Ebenen weiterwirken wird.
Zum Tod von Michael Hampe († 18.11.2022)
Michael Hampe ist am 18. November 2022 im Alter von 87 Jahren in Zürich verstorben. Die Stationen und Daten seiner langen Karriere sind zahlreich und decken die gesamte Welt ab. Am prägendsten vielleicht, so hat er es selbst auch einmal beschrieben, war die zwanzigjährige Intendanz der Oper Köln von 1975 bis 1995, die bis heute als Glanzzeit gilt. Nach seiner Kölner Zeit war er vor allem als Regisseur tätig – kaum ein Land, in dem er nicht inszenierte. Aber immer wieder war er auch als Experte für Theaterbau und -organisation gefragt. Und, was nicht vergessen werden darf, er war ein begeisterter Lehrer, der bis ins hohe Alter an verschiedenen Hochschulen Kurse gab. Der TWS war er seit langem verbunden – dass er als promovierter Theaterwissenschaftler die Bedeutung und Möglichkeiten unserer Sammlung kannte und erkannte, hat ihn nicht nur zu großzügigen Stiftungen seines eigenen Archivs veranlasst: Auf seine Vermittlung hin haben sich auch viele andere Künstler:innen gewinnen lassen. 2015 haben wir seinen Geburtstag in der Hochschule für Musik und Tanz Köln mit einem Festakt gefeiert, in dessen Rahmen auch sein Buch Über Theater, Reden und Schriften (Köln: Wienand Verlag) präsentiert werden konnte. Wir werden ihm ein ehrendes und dankbares Andenken bewahren.
Sensation des Sehens: Die Sammlung Werner Nekes
Der Filmemacher Werner Nekes hat in jahrzehntelanger Arbeit eine Sammlung optischer Apparate und ihrer Geschichte zusammengetragen, um seine Leitfrage zu beantworten: »Was geschah wirklich zwischen den Bildern?« Die Reihe »Sensation des Sehens« bringt diese einmalige Sammlung in einen Dialog mit der Sammlung des Wallraf-Richartz-Museums und lenkt damit den Blick auf diese heute nahezu vergessene bunte und vielgestaltige Bildkultur.
In der ersten Intervention, die vom 3. Juni 2022 bis 23. April 2023 gezeigt wird, steht der Dialog mit der Barock-Abteilung des Wallraf-Richartz-Museums auf dem Programm.
Untold Stories - Neue Perspektiven für Sammlung & Forschung der Darstellenden Künste, 29.9.-1.10.2021
Universitäten, Museen, Archive und Sammlungen sind Vermittlungsinstitutionen unseres kulturellen Gedächtnisses und spielen eine wichtige Rolle in Identitätsbildungsprozessen. Gleichzeitig ist kulturelle Identität zu einem Kampfbegriff geworden und das Hinterfragen von Schwerpunkten, Strukturen, Archiv- und Wissens-Systematiken wird im Zuge der Bestrebungen um Enthierarchisierung, Dekolonialisierung und Diversifizierung zu einem wichtigen Aspekt der Arbeit in und mit den Sammlungen. Was bedeutet das aber konkret für sammelnde Institutionen und für die mit den Beständen Forschenden? Wie lassen sich andere Perspektiven einnehmen, wie werden diese im Vorhandenen auffindbar oder finden Eingang in Sammlungsbestände und Forschungsprojekte?
Als Angebot zum Dialog zwischen Sammlungen und Forschung zu den Darstellenden Künsten hat das Arbeitstreffen den Fokus auf die Geschichten gerichtet, die es noch zu erzählen gilt, auf das Potential, das durch digitale Infrastrukturen von Sammlung und Forschung entsteht und auf internationale Perspektiven von Vernetzung, Austausch und Kooperation. Für diese Themenfelder wurden drei Workshops mit jeweils drei Sitzungen angeboten, die von Vertreter*innen der Sammlungen und Forschenden gemeinsam geleitet wurden. Vollständiger Call for Participation (Downloadlink)
Podiumsdiskussion "Wovor haben wir Angst?" am 19.12.2019
Eine Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Peter W. Marx, Beate Heine und Prof. Dr. Frank Biess.
»Wird’s besser? Wird’s schlimmer? fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich.« Erich Kästners Worte geben den Anstoß, um zum Jahresende über kollektive Ängste zu reflektieren. Im Fokus des Gesprächs stehen dabei weniger vermeintliche oder reale Gefahren, als vielmehr die Diskussion einer Gemütslage, zwischen Wagemut und deutscher Angst. Es diskutieren Beate Heine, Chefdramaturgin des Schauspiel Köln und Prof. Dr. Peter W. Marx, Direktor der Theaterwissenschaftlichen Sammlung und Autor des Buches »Macht | Spiele. Politisches Theater seit 1919« (2019) mit Prof. Dr. Frank Biess, Professor für Europäische Geschichte an der University of California, San Diego, und Autor des Buches »Republik der Angst« (2019). Es moderiert Dr. Dorothea Volz (Universität zu Köln).
19.12.2019, 20 Uhr, Außenspielstätte am Offenbachplatz, Eintritt frei
Zum Gedenken: Dr. Roswitha Flatz
Wir trauern um Dr. Roswitha Flatz, langjährige wissenschaftliche Mitarbeiterin der Theaterwissenschaftlichen Sammlung. Dr. Roswitha Flatz war der Theaterwissenschaftlichen Sammlung seit ihren Studientagen eng verbunden und hatte ihre Tätigkeit als studentische Mitarbeiterin unter Carl Niessen begonnen. Nachdem sie während ihres Studiums und ihrer Promotionszeit bereits in der Sammlung tätig war, übernahm sie 1974 die Position einer Akademischen Rätin, die sie bis zu ihrer Pensionierung 1992 innehatte.
Dr. Flatz, die mit einer Arbeit zum Militärstück auf der Bühne des deutschen Kaiserreichs unter der Betreuung von Günther Erken promoviert wurde, hat sich nachhaltig um die Sammlung verdient gemacht, insbesondere um die Erschließung der Sammlungsbestände. So sind die Kataloge zur Stücktextesammlung sowie der schon in seiner äußeren Erscheinung gewaltige Katalog zur Porträtgrafik ihr Verdienst.
Ihre Arbeit war von einer großen persönlichen Faszination für das Theater geprägt, die sie zuerst als Schauspielerin auf die Bühne führte, bevor sie sich mit der Bewahrung des flüchtigen Theaterereignisses zu beschäftigen begann. Bis ins hohe Alter blieb sie eine aufmerksame Beobachterin des nationalen wie internationalen Theatergeschehens. Mit ihrem fachlichen Wissen, ihrem großen persönlichen Engagement und ihrer Begeisterung war sie eine geschätzte Kollegin, eine wichtige Wegweiserin für Studierende, in besonderer Weise für jene, die als studentische Mitarbeiter*innen in der TWS mit ihr zusammen arbeiteten, sowie eine gefragte Gesprächspartnerin und Ratgeberin für Kolleginnen und Kollegen aus dem In- und Ausland.
Auch nach ihrem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst blieb sie der Theaterwissenschaft–lichen Sammlung verbunden und förderte sie mit großzügigen Zuwendungen. Das hundertjährige Sammlungsjubiläum sowie die jüngsten Aktivitäten hat sie interessiert und aufmerksam verfolgt.
Dr. Roswitha Flatz verstarb am 26. Mai 2020, wenige Tage nach ihrem 93. Geburtstag. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren.
»A Room of One's Own« Workshop mit Ass. Prof. Indu Jain (Delhi University) & Dr. T. Sofie Taubert (UzK)
31.05.2019, 10 - 16 Uhr, Theaterwissenschaftliche Sammlung, Schloss Wahn; Anmeldung erbeten unter sofie.taubert@uni-koeln.de
»A Room of One’s Own« was the title Virginia Woolf choose in 1928, when she was asked to write about female writers. To claim a room, both metaphorical as well as literal and any real agency though keeps on to be a challenge in various forms of art, with varying levels of impediments with respect to various cultures. In the Indian context, theatre has been predominantly a domain of masculine prerogative. Therefore, it is essential to accentuate the interventions of women like Anamika Haksar (1959)(India) and Anuradha Kapur (1951)(India) who created critical frameworks for potentiality and efficacy by percolating and resonating in other modes of cultural manifestations like theatre pedagogy, wherein with their eye for minutiae they specifically focused on stage design, scenography and the materials of performance in their productions as well as curriculum taught at the drama school. All these artists stressed on how each one of them believes in theatre for change. How material, social and cultural conditions of its making have changed over the years and many face various obstacles too. Therefore, it will be enriching to examine if they were/are successful in creating an alternate theatre inclusive of the labor involved, which is based on reconfiguring the possibilities of their art and unfolding a new perspective. The Indian examples will be put in dialog with a couple of women not just standing their ground but also developing their fields such as the light technician and stage designer Nina Tokumbet (1899-1947)(Germany), and the stage designer Helene Blum-Gliewe (1907–1992)(Germany).